Ein solches Szenario wünscht sich natürlich niemand: Ein explodierter Kesselwagen sorgt für ein Bild der Zerstörung, in dem sich mutmaßlich verletzte Personen befinden. Doch im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Das funktioniert nur, wenn einsatznah geübt wurde. Dazu gab es am 10. September 2022 auf dem Übungsgelände der LFS Nardt ausreichend Gelegenheit.
Dort erwarteten die Kamenzer Einsatzkräfte vier Einsatzabschnitte, die zunächst in einer Lagekarte darzustellen waren. Im Trümmerfeld war eine Person unter schweren Gesteinsbrocken verschüttet, die zu befreien war. Eine weitere Person lag verletzt in der Kanalisation. Besondere Schwierigkeit: Zugang war hier nur über den Keller des Nachbargebäudes möglich. Dieser Keller musste zunächst mit Titanstützen gesichert werden.
Im dritten Abschnitt waren zwei weitere mehrgeschossige Häuser durch die Explosion schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier wurden eingeschlossene Personen mittels Leiterhebel, schiefer Ebene und Seilbahn gerettet.
Eine besonders herausfordernde Aufgabe gab es für das THW-Team dann noch zum Schluss: Der tonnenschwere Kesselwagen musste auf der Schiene wegbewegt werden. Dies gelang zügig. Damit wurde der Zugang zu einer weiteren verletzten Person möglich, die nun vom Rettungsdienst versorgt werden konnte.